(Sitzung vom 05.12.2024, Lesedauer 8 Minuten)
Zum Saisonfinale 2024 in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte finden wir saisonal bedingt heute ein eher dünn besiedeltes Spielfeld vor. Den insgesamt lediglich bis zu 15 AkteurX stehen ca. doppelt soviele BürgX, Zaungäste, „BeratX“ und Verwaltungsmenschen gegenüber und die Agenda ist pickepacke voll, so dass jede Menge Stimmung in unserer „Bude voll People“ aufkommt. Babo Gabi pfeift pünktlich an, wir starten mit der BürgX-Sprechstunde, bei der zunächst AnwohnX von Straßen in Riemke, die mit „W“ beginnen, gerne Verkehrsberuhigung in ihrer Hood hätten (da ist was möglich, kann aber dauern). Danach wird en passant direkt noch der Matsch im Präsidentpark thematisiert (da ist was möglich, aber das kann dauern).
Es ist wie es ist, alles ist kaputt, alles muss repariert werden, aber wie wir vom Kinderbuchautor gelernt haben, geht es ja alsbald bestimmt den Bach rauf am Küchentisch (werden da dann eigentlich Hunde und Katzen gegessen?). Die Umbenennung unseres auch nach dem Bremen-Spiel leider immer noch sieglosen VfL (…passt ja ins Bild!) in Tasmania Bochum (immerhin mal ein sehr starkes Zeichen mit zumindest stabiler Abwehr gegen die sonst unseren Alltag sowieso schon dauernd durchaus dominierende Leistungsgesellschaft!) dürfte da dann auch nur noch eine Frage von Tagen sein.
Erfreulich ist dann indes durchaus, dass unser Schiedsmann Herr Eichardt trotz hart umkämpften Transfermarktes für eine weitere Spielzeit bei uns verlängert und dafür zu recht den schönsten Blumenstrauss seines Lebens erhält. Saubere Leistung, hoffentlich bekommt der gute Mann nur nicht noch mehr zu tun als sowieso schon in unseren doch recht unfriedlichen Gemengelagen…
Ein Highlight ist dann vor allem aus Sicht der sehr guten Partei Die PARTEI natürlich die endgültige Teilung von Riemke (Wohnquartier zwischen der Tippelsberger Straße und der Cruismannstraße), zumindest ist diese jetzt nämlich einigermaßen auf den Weg gebracht und könnte schon irgendwann nach einer Verkehrszählung im nächsten Frühling final umgesetzt werden. Die Mauer aus leeren DurstlöschX-Packungen werden wir dafür gerne recyclen, das wird ein großes Fest 😊.
Als nächstes geht es dann zur Abwechslung mal wieder um Verkehr, diesmal stellt eine waschechte Voltbürgerin Rechtsstaat wie in Budapest, Schwimmenlernen wie im Mittelmeer, Menschlichkeit wie in Moria, Homophobie wie in Warschau, äh, eine „Anregung gem. § 24 GO NRW – Regulierung der Verkehrsflüsse auf der Feldsieper Straße während der Sperrung der A40“ vor, was natürlich völliger
Quatsch ist, denn der Nordverkehr in Bochum ist nunmal überall kacke gerade und die Baustelle sowieso bald Geschichte. Wird also smooth abgebügelt die Eingabe.
Weiter im Programm geht es daher umgehend mit wichtigeren Themen, z.B. Ballfangzäunen auf dem Kinderspiel- und Bolzplatz Tilsiter Straße (gehen selbstredend volle Kanne in Ordnung) und dem Reizthema „Parkradeln“, denn der eine sagt so, die andere so und der Fraktionszwang wird dafür sogar extra aufgehoben, so dass auf einmal alle sogar mal ihrem Gewissen verpflichtet sein dürfen. Coole Sache! Am Ende geht es 8 zu 6 für das ichsachmah „Team Vorsicht“ aus, doch im Rat kann das Urteil durchaus kassiert werden, wir werden sehen und staunen…
Den Gehweg an der Herderallee bringen wir dann übrigens betonlos wieder in Ordnung, schön dass sich die €dU hier tatsächlich nach durchwachsener Vorlesung „qualifiziert“ enthält, da weiß mensch also wenigstens noch was mensch hat, denen ist eben nicht egal, was ihre WählX denken 😉.
Schlimm ist dann auch, dass die Stadtteilfreunde Altenbochum sage und schreibe sogar nachträglich 1.500 Tacken für die Monokultur-Allee (90 Weihnachtsbäume, echt jetzt) am Freigrafendamm einsammeln können, da nur Die PARTEI da nicht so für ist. Tja, nur gut, dass sich die Stadt Bochum als eine von 16 Modellkommunen im Projekt „Global Nachhaltige Kommune“ engagiert. So nämlich, nimm‘ das Klimawandel!!!
Eine Runde kümmern wir uns noch um Bebauungspläne (Dahlhauser Heide, Am Dornbusch) bzw. die Parkplätze dabei (denn das ist ja das, was wirklich interessiert), haben dann keinerlei Stress mit der Sportstättenbedarfsplanung, dem Friedhofentwicklungskonzept für den Friedhof Grumme, der Sanierung des Südflügels des Historischen Rathauses, auch wenn wir mit unseren Sitzungen dafür umziehen müssen und sind auch mal überaus gespannt, was am Appolonia-Pfaus-Park demnächst so abgeht. Da kann bald nämlich so was von gewohnt werden.
Und schon sind wir bei den heutigen 3 durchaus sinnvollen Anträgen gelandet, die wir allesamt easy durchwinken, nämlich die Bepflanzung im Kreisverkehr Hamme, mehr kostenfreie Menstruationsartikel und die Sanierung der 2. Treppenanlage Bleckstraße. Gegen Ende der Partie fliegen wir nur noch schnell über die Mitteilungen (hier äußern wir unseren Unmut über den fehlenden Fortschritt am Friemannplatz) und Anfragen (u.a. die auch nach dieser Sitzung wirklich sehr gut passende Anfrage „Betonschutz-Telefon einrichten“), um dann festzustellen, dass wir schneller durchgekommen sind als gedacht, ohne dabei mehr Musk oder Milei gewagt zu haben.
Und so dürfen wir uns doch schon nach ca. 90 Minuten ohne Nachspielzeit in den Winter verabschieden, aus dem wir uns dann am 30.01.25 um 15:00h aus dem Osten des Rathauses (Raum Nordhausen) zurück melden werden. Bis dahin genießen wir ein paar freie Tage, machen Party in Billstedt und feiern gerne auch Wintersonnenwende o.ä. 😉.