Präambel
Wir von der sehr guten Partei Die PARTEI treten in Bochum zur Kommunalwahl an, möchten die absolute Mehrheit im Rat erlangen und den Unterbürgermeister o.s.ä. stellen, so dass wir den Laden mal gehörig umkrempeln können. Wir verkörpern Politik der Größenordnung XXM, wir repräsentieren die extreme Mitte und betrachten Hufeisen dabei mit kritischer Kritik, wobei wir aber vor allem Nazis doof finden, denn die töten. Hauptsächlich möchten wir indes Inhalte überwinden.
Unser Motto ist zukunftsweisend, unser Motto ist sehr gut, unser Motto lautet: „Für Bochum reicht’s!“
1 Energie
„UniverCity“, „GigabitCity“, … Das ist uns alles zu technisch. Wir wünschen uns einen Namen, den wirklich alle Bochumer vertreten können (sofern nicht jemand was mit Currywurst wünscht), einen Namen, der konkrete Probleme realitätsnah am Schopfe greift: FusionCity! Grund: Wegen des notwendigen Ausstiegs aus fossilen Energieträgern freuen wir uns ganz dolle auf Zukunftstechnologien. Deshalb möchten wir, dass Bochum bis 2030 als erste Stadt weltweit seine Energie ausschließlich aus Fusionskraft bezieht und damit seinen Beitrag zur Energiewende leistet. Mit dem Bau eines entsprechenden Reaktors sollte umgehend begonnen werden.
2 Ernährung
Wir haben beobachtet, dass vor allem arme Leute oft noch ärmer dran sind. Um denen ein wenig zu helfen, möchten wir unter anderem, dass über Suppenküchen mehr leckere Suppen aufgetafelt werden. Die Stadt Bochum muss dringend erweiterte Angebote bereitstellen. Dazu werden wir im Stadtrat beantragen, die Gussstahlglocke vor dem Rathaus einmal in der Woche umzudrehen, um darin allen bedürftigen Bochumern ein leckeres Süppchen zu kreieren. Wichtig ist uns dabei auch, eine gesunde und ausgewogene Ernährung anzubieten – und Schokolade. Insbesondere wenden wir uns gegen die weitere Salamisierung des Schulfrühstücks. Wir setzen uns ein für eine gesunde Ernährung an allen Bochumer Schulen und städtischen Einrichtungen. Fraß aus Massentierhaltung, radioaktiven Giftmüll, und Eistee oder Wodka zum Frühstück lehnen wir ab. Wir möchten dafür sorgen, dass unsere SchülerX flächendeckend gesund, einigermaßen ausgewogen und ohne zusätzliche private Kosten ernährt werden. Nur gesunde und fitte Kinder werden in der Lage sein, für uns BoomerX den Schlamassel mit dem Klimawandel zu lösen.
3 Bildung
Wenn schon Univercity, dann auch richtig und vor allem mit signifikantem Beitrag zur Verkehrswende. Seilbahnen sind für Anfänger, „Klotzen, nicht Kleckern“ heißt unsere Devise, und da wir zukünftig viele schlaue Kinder haben müssen, damit jemand was gegen den doofen Klimawandel erfindet, sollen die sich an echter Ingenieurskunst austoben können. Wir bauen einen Weltraumlift. Um auch Letztwähler aus Stiepel nicht zu verlieren und Eliten weiter zu fördern, wählen wir als Standort das schon bald wegen Dürre nicht mehr bewässerbare Golfplatzgelände aus. Dieses wird direkt über die U35 an die Bochumer Innenstadt und die Ruhr-Universität angebunden. Auch für Harpen ist gesorgt: Maischützen können im nahegelegenen Trainingslager auf ihre zukünftigen Weltraumeinsätze adäquat vorbereitet werden.
4 Verkehr
In Sachen Verkehrswende wird in Bochum Unfug getrieben. So lockt man mit dem Versprechen auf kostenlose Parkplätze mehr Feinstaub, CO2 und Lärm in die Innenstadt. Da sind wir volle Kanne dagegen und fordern 365 Tage ÖPNVau statt Parken in der City für lau! Konkret soll es ein Bogestra-ÖPNV-Ticket für Bochumer zum Selbstkostenpreis von €1,- pro Tag geben; am 29. Februar darf kostenlos, aber nicht umsonst gefahren werden. Die Bochumer Innenstadt darf autofrei werden. Taxis können durch Rikschas ersetzt werden, über Reitwege wird separat entschieden. Elektroroller schicken wir mit dem Weltraumlift auf die Venus. Außerdem spielen wir gerne mit beim Verkehrsumbau, unsere Stichworte dabei sind „Flugtaxi“ und „Fusionsenergie“. Wenn dabei ein paar zubetonierte Flächen entsiegelt werden können, werden wir uns dagegen nicht sperren. Darüberhinaus fordern wir Freiparken und Gratiswäsche für Hubschrauber im Bermuda-Dreieck.
5 Natur
Wir sind eine naturliebende Partei mit dem Tierschutz im Namen und dem Pflanzenschutz im Herzen. Aber in einem Punkt wird es uns zu bunt: Wir geben den Fürchtlingen nach und fordern eine Endlösung der Herkulesstauden-Frage (alias Riesenbärenklau). Diese invasive Art ist mit Stumpf und Stiel auf dem Stadtgebiet auszurotten oder in ferne Länder abzuschieben. Dadurch – und durch die in unserer cleveren Verkehrswende entsiegelten Flächen – entsteht ein neuer paradiesischer Lebensraum für Insekten und andere Tiere. Vielleicht lassen wir dem Zwergenfuchsenleih dann eine Chance. Vielleicht sind dann auch Blumenkübel der Sorte „petunia non olet“ überflüssig.
6 Geflüchtete
Um 1980 herum lebten in Bochum knapp 50.000 Einwohner mehr als heute. Dadurch stehen jetzt jede Menge Buden leer bei uns. Durch die vor uns flüchtenden Fürchtlinge werden das noch mehr. Gleichzeitig floriert am Mittelmeer die Fährschifffahrt ohne TÜV-Zertifikat, weshalb dort viele Menschen auf grausame Weise ums Leben gekommen und noch mehr Leute unter teils bestialischen Bedingungen gestrandet sind. Diese sind gerade kriegsmüde und posttraumatisch belastet. Da Bochum trotz steigender Meeresspiegel noch keinen direkten Seeweg zum Mittelmeer bietet, fordern wir, einigen der Überlebenden hier einen sicheren Hafen zu bieten, und sie herzubringen. Wir sind uns sicher: Sie werden unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Glauben und ihrer Sprache zu 1A-Mitbürgern mit Prädikat und bereichern unsere wunderschöne Stadt Bochum nein Wattenscheid nein Bochum nein WatteBochum…..aaargh. Die endgültige Teilung bleibt unser Auftrag!
7 Wirtschaft
Wenn wir nach der Machtübernahme im Rathaus alle Themen umgesetzt und dann noch Zeit und Muße haben, möchten wir in Bochum eine eigene Lokalwährung einführen. Wir möchten als Stadt Münzen prägen, um auf diese Weise die lokale Wirtschaft zu fördern und damit unnachgiebig dem Trend der globalen Wachstumsbestrebungen folgen. Wir sind uns nur noch nicht einig, ob es sich um Silber- oder Goldmünzen handeln soll und ob das Gesicht des ersten oder des zweiten Vorsitzenden auf die Rückseite kommt. Deshalb wünschen wir uns dazu eine basisdemokratische Abstimmung samt Gegenvorschlägen aus dem Volke heraus, um danach mit einer möglichst beliebten und ästhetisch ansprechenden Währung angeben zu können. Aber die Hauptsache dabei ist: Am Ende sind alle Einwohner reich!
Die PARTEI KV Bochum