(Sitzung vom 29.02.2024, Lesedauer 6 Minuten)
Nächste Runde in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte, nahezu kurz und schmerzlos geht die Partie heute über die Bühne, denn tatsächlich stehen am 29. Spieltag nicht allzuviele Themen auf der Tagesordnung; die Mega-Vortragsschlacht hatten wir bekanntlich ja bereits in der Mammutsitzung im Januar, diesmal sind die Ränge daher trotz der guten Witterung eher spärlich besetzt.
So herrscht also heute eine recht smoothe Stimmung, 17 Leute sind wir, damit selbstredend beschlussfähig und auch ansonsten ist formal wie immer alles tutti. Dann ziehen wir direkt mal ein paar Themen vor, bei denen Verwaltungsmenschen was beisteuern können, damit die alle auch pünktlich Feierabend machen können.
Um letztlich ein paar Drecksparkplätze geht’s zunächst mal bei der Veloroute Nord, das Thema wurde beim letzten Spiel ja bekanntlich vertagt und wird jetzt allerdings dann endlich doch so was von angegangen. Nun ist nämlich endlich soweit alles klar, ein paar angemahnte Änderungen werden umgesetzt und es kann losgehen mit dem Fahrvergnügen in Richtung Herne. Und deswegen begeben wir uns auch direkt anne Castroper, denn da sieht der Bebauungsplan urplötzlich vor, dass 25 Platanen gefällt werden sollen, was wiederum die meisten Anwesenden und vor allem auch die QuängelbürgX tatsächlich irgendwie nicht sooo geil finden.
Dabei ist allerdings längst nicht bei allen Meinungsbekundungen so richtig klar, ob da dann nicht doch die – Überraschung! – Drecksparkplätze wichtiger sind, denn darauf zielen viele Punkte in den entsprechenden Änderungsanträgen. Immerhin nimmt die Verwaltung (echt mal jetzt: Da sitzen gar nicht immer unbedingt die Problembären!) einige der wohlformulierten Bedenken ernst und tatsächlich gibt’s nach Beratungspause und weiterer Verzögerung alsbald doch noch die Zusage für die vehement eingeforderte Ortsbegehung, bei der wir dann ja live sehen, was eigentlich wirklich abgeht am Kirmesplatz und weswegen Bäume eventuell besser nicht über der U-Bahn umgepflanzt werden können. Schön auf jeden Fall, festzustellen, dass unsere Baustellenkultur lebt; es wäre allerdings noch schöner, wenn eine mal fertig wäre, bevor die nächste aufgemacht wird, doch das käme einer verkehrspolitischen 360-Grad-Wende gleich, oder so 😉.
Die Partie kommt jetzt indes immer noch nicht so richtig in Fahrt; der Bebauungsplan an der Hiltroper Straße wird zugunsten des VfL Talentwerks angepasst, keine Ahnung, was dann da an Bäumen der Kultivierung männlicher Toxizität zum Opfer fallen wird und ob auch andere Sportarten als immer nur Fußball hier Geltung erlangen können (Polo? Hockey? Schlaglochgolf?). Wir werden es schon sehen…
Immerhin ist das Team sich heute weitestgehend einig bei den Beschlussvorlagen, Anregungen, Vorschlägen und sage und schreibe einem Antrag, so dass zukünftig Zirkus in Hordel gefördert wird, das Budget für z.B. Kanalerneuerung oder Spielplätze sich erhöht (hängt letztlich dann doch zusammen) und dann auch in Bälde eine Wegeverbindung zum Friedhof Hamme instand gesetzt wird. Zudem kann geprüft werden, ob es nicht besser auch einen Fußgänger*innenüberweg Dorstener Str. – Haltestelle Amtsstr. gibt, ein Mülleimer am Kurt-Schumacher-Platz mit Pfandringen platziert wird und auch die zusätzliche Wegeverbindung zum Familienzentrum „Wasserstraße 25“ geht natürlich klar, da lassen wir uns nicht lumpen.
Kurz und knackig bekommen wir dann erklärt, dass an der Markscheide alles läuft mit den mickrigen 12 Wohneinheiten, das heißt, dass wir uns mitten unter den Mitteilungen befinden, von denen keine sonderlich zurückgewiesen wird, schon gar nicht die beiden zu den Anfragen der sehr guten Partei Die PARTEI „Konsequenter Einsatz der Verwirrmethode bei Umlaufsperren (KEVU)“ und „Antifaschistischer Lärmschutzwall“.
Auch bei den niegelnagelneuen Anfragen passiert nicht allzu viel Spekatakuläres mehr. Inwieweit die Verwaltung beim Thema „Wasserstraße schiffbar machen“ kreativ wird, lässt sich noch nicht ermessen, der Bacon of Hope stirbt ja bekanntlich zuletzt, auch wenn er stirbt 😉.
Wir sind dann jetzt aber auch bereits am Ende der durchwachsenen, wenn auch nicht mit einer 1:4-Heimpleite und ohne Rote Karte endenden Partie angekommen, haben im nicht-öffentlichen Teil noch ein paar extrem konspirative Dinge zu besprechen und stürzen uns nach bereits ca. 2 Stunden in die wohlverdiente Osterpause, in der wir nochmal alle ordentlich Stempel fürs Demoheft sammeln können, denn weiter geht es mit der nächsten Partie erst wieder am 18. April (15:00h, Kleiner Ratssaal).