Spielbericht aus der Bezirksvertretung Bochum-Mitte

(Sitzung vom 07.04.2022, Lesedauer 7 Minuten)

Im kleinen Ratssaal findet die nächste Partie der Bezirksvertretung Bochum-Mitte statt. Heute nach längerer Zeit mal wieder personell aus dem Vollen schöpfend (18 der 19 VertreterX sind am Start) wird es ein Leckerbissen für Taktikfans, m.a.W. ist das Quasi-Geisterspiel (keine ZuschauerX auch ohne Becherwurf) eher von Mittelfeldgeplänkel und starken Abwehrreihen geprägt.

Babo Gabi pfeift mit kleiner Verspätung gegen 15:05h an, der sehr gute Bezirksvertreter der sehr guten Partei Die PARTEI behält seinen Platz in der extremen Mitte und hat damit den vollen Überblick bei sämtlichen Beschlüssen in eigener Entscheidungsbefugnis, nämlich zunächst einmal den „Kanalrenovationsmaßnahmen in geschlossener Bauweise mittels Schlauchliningverfahren“ und dann zwei Zuschussanträgen von „IFAK e.V.“ und „Wir sind Hordel e.V.“, bevor wir erklärt bekommen, wieso an der Stühmeyerstraße ein 45k teures Provisorium sinnvoll ist (sieht nämlich gut aus und kommt dann aber alles weg).

XXM steht uns sehr gut!

Um 15:33h sind wir schon bei den Anhörungen und hören uns voneinander zunächst mal wieder an, warum wer jetzt eigentlich genau für (Faulenquote!) und warum wer anderes gegen (Der Markt pegelt das!) die ordnungsbehördliche Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen an Sonn- und Feiertagen ist. Nützt nix, bleibt wie immer bei einer Mehrheit gegen „Sonntags gehört der Papi mir“. Immerhin wird bei dieser Abstimmung aber tatsächlich mal der Fraktionszwang aufgehobben. Klasse!

Kurz vor der Halbzeitpause gegen 15:50h diskutieren wir ergebnislos mit gefährlichem Halbwissen die Eigenschaften von Flüsterasphalt, den es an der Oskar-Hoffmann-Str. nicht geben wird und von dem es heißt, dass er erst ab Tempo 70 Wirksamkeit entfacht, wir sind einer ganz großen Sache auf der Spur, irgendwas mit Tempolimit, zwinkersmiley.

Nach der Pause geht’s dann zunächst um den „Radverkehrsanlagen-Lückenschluss zwischen Ferdinandstraße und Bahnhofkreuzung“, der uns 200k kosten wird, aber immerhin nicht mit der RS1-Trassenführung kollidieren soll.

Dann steht eine Straßen-Umbenennung an, die dann doch keine wird, weil die sPD ihren Antrag zurück zieht, mit dem sie die Ecke nach einer katholischen Frau benennen will, obwohl das Kulturgleis das Kulturgleis bleiben soll und jetzt auch bleibt.

Um 16:37h bekommen wir dann den Sachstand zum InnenStadtEntwicklungsKonzept (ISEK) vorgestellt, wird alles ganz supi und modern und grün und so, erst mal aber eben auch viel Baustelle, mal sehn, wann es dann heißt, dass jetzt gar keine Kohle mehr dafür da ist, um den Kram final umzusetzen. Wir werden sehen und staunen, 17 Millionen Tacken stehen dafür anscheinend zur Verfügung, da kann man bestimmt viele schicke Steine für anschaffen.

Bald nur noch gelbe Autos auf der Mittelspur?

In diesen Beritt fällt übrigens auch die Fahrradwendeanlage mit e-Scooter Schild (weil die ein Kennzeichen haben gibt es nämlich extra welche) am Willy-Brandt-Platz, die uns auch nochmal erklärt wird und schon sind wir bei den beiden heutigen Anträgen. Sowohl die Entwässerung am Radweg Parkband West als auch die Beleuchtung des Fußweges parallel zur Riemker Straße gehen in Ordnung, aber bitte auch mit Beleuchtung der Umweltaspekte, iss klar. Zack sind wir bei den Mitteilungen. An die Ecke Südring/ Unistraße kommt bald noch ein REWE, die Antwort der Verwaltung auf die Anfrage des sehr guten Bezirksvertreters der sehr guten Partei Die PARTEI „LaubbläsX durch Besen ersetzen“ wird indes weder weiter kommentiert noch vorgelesen.

Kurz noch über die Anfragen geflogen (heute gibt’s von uns „Ampelphasen oder Dauergrün für FußgängX“), um 17:33h geht’s dann auch schon in die Nachspielzeit.

Im hier stattfindenden nicht-öffentlichen Teil wird tatsächlich noch etwas länger über ein Geheimthema gesprochen, das Ergebnis ist vielleicht gar nicht so schlecht, zwinkersmiley. Gegen 17:45h ist das Spiel dann aber auch schon zu Ende und alle Beteiligten erwarten schon sehnsüchtig die nächste Partie Turbopolitik (19.05., 15:00h, Kleiner Ratssaal).

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