!!! Achtung !!! Realpolitik !!!
Die Zentrale der NCIA (NATO Communications and Information Agency) ist aktuell in Brüssel heimisch und bündelt dort, nach Wikipedia-Angaben, Kräfte der NATO und der beteiligten Mitgliedsstaaten für die Cybersicherheit und C⁴ISR. Weiterer UnVerantwortungsbereich ist die Cyber- und Raketenabwehr. Die NCIA besiedelt aktuell 32 Standorte in Europa. Bei uns in Deutschland dürfen bereits Bad Bergzabern, Euskirchen, Uedem (Combined Air Operations Centre) und Ramstein (US-amerikanischen Air Base) mit Krieg spielen.
Das Ding das nach Bochum aufs alte Opel Gelände kommen soll, wird die Zentrale in Brüssel ablösen. Als mögliche Alternativen werden Bonn und Darmstadt gehandelt, 3, 2, 1….. Nach Angaben der Jungen Welt, könnte Bochum damit „[…] künftig ein Militärstandort zur Führung von Cyberkriegen […] [werden]“. NAhTOd-Cyber-City! Neben der Abwehr und Durchführung von Cyberattacken würde der Standort hier im Pott, dann zusätzlich zu Uedem und Rammstein, auch für die Steuerung von Drohnen und unbemannten Flugzeugen dienen. Sicherlich ausschließlich zur Friedenssicherung.
Hat dazu bereits schon jemensch ein Ehrenwort abgegeben?
Weiteres Zuckerstück an den NCIA Plänen bietet die geplante NATO-Annektierung der Ruhruni. Denn Bochum ist insbesondere wegen dem Horst Görtz sein Institut für IT-Sicherheit und einer neu gegründeten Fakultät mit Schwerpunkt „IT-Sicherheit“ als Standort im Gespräch. Nach Angaben der Redaktion neues Deutschland hat Bochum […] „im Bereich der Cybersicherheit mittlerweile hohe Anerkennung.“ Hurra!
Auch vom Nachbarn Dortmund hört man erste Beunruhigungen in Punkto Kriegsforschung. Das Dortmunder Friedensforum formuliert, im Kontext der NCIA-Verlegungspläne, auf seiner Homepage die These, das auch „Dortmund […] sich als Wissenschaftsstandort mit digitalem Schwerpunkt profilieren [möchte].“ Auch Dortmunds Oberbürgermeister ist übrigens Mayor for Peace *zwinkerdingens*
In unserem Stadtrat finden die NCIA Pläne große Zustimmung und Akzeptanz. Zwar hätten wir uns ein großes grünes Seufzen gewünscht, oder wenigstens anstandshalber ein kleines Seufzen erhofft aber stattdessen bekennt sich der Fraktionsvorsitzende, Sebastian Pewny bei der waZ, „uneingeschränkt zum internationalen Sicherheitsbündnis Nato“ und betont, dass auch die gRÜNEN „[…] an geeigneten Stellen für die Vorteile des Standortes Bochum für eine Verteidigungseinrichtung der NATO [werben].“ Schlimm!
Einzig Ablehnende Stimme im Stadtrat kommt von der LINKEN Bochum, die es ebenso wie wir, nicht „gewinnbringend“ findet, eine NATO-Cyberkriegsspielzentrale mitten im Ruhrgebiet anzusiedeln.
Eure sehr gute Partei Die PARTEI hat sich bereits auf Bundesebene dafür ausgesprochen Krieg mit Russland und China zu verschieben, weil wir für so’n Quatsch wie Blockbildung, Feindbildkonstruktionen und Schützengrabenrhetorik keine Kapazitäten frei haben. Und das gilt natürlich erst Recht für das kaputte Ruhrgebiet. Entsprechend sind wir ziemlich stinkig über den Plan einer „Ansiedlung von NATO-Einrichtungen in Bochum“ (oder sonst wo, die Dinger fliegen uns nur um die Ohren).
Um sich die Angelegenheit mal aus der Nähe anzugucken haben Schatzi Kuhn und EX-Kanzlerinkandidatin Bormann, nun in einem ersten Schritt, der Kundgebung des Bochumer Friedensplenums und der DFG-VK am letzten Freitag beigewohnt. Hier war von verschiedenen BürgerX-Initiativen zu hören, wie blöd sie die NCIA-Pläne finden und warum. Umweltdings, Klimazeug und Bildung sind prinzipiell erstrebenswerter als Kriegseinrichtungen. Das finden Schatzi und Bormann auch und konnten sich so prima bei einem Glühwein an der friedlichen Stimmung und den vernünftigen Worten erfreuen.
(Die Alterspyramide der Teilnehmenden vor und auf der Bühne ließ sich übrigens nur noch mit einer auf den kopfgestellten Pyramide abbilden.)
Die PARTEI Bochum wird am Ball bleiben.