Spielbericht aus der Bezirksvertretung Bochum-Mitte

(Sitzung vom 26.01.2023, Lesedauer 5 Minuten)

Neues Jahr – Neues Spiel – Neues Glück: Der Spielplan beschert uns direkt eine schwere Auswärtspartie, denn auf ungewohntem Geläuf im kleinen Saal sitzen die heute 17 (es fehlen lediglich 2 von der €dU) anwesenden BezirksvertretX aus Bochum-Mitte umrahmt von etlichen ZuschauX ein wenig wie Hühner auf der Stange und müssen sich schnell mit den Gegebenheiten auf ungewohntem Geläuf arrangieren.

TurbopolitikX (Serviervorschlag)

Denn die von einer heute noch rechtzeitig fit-gespritzten Babo Gabi pünktlich eröffnete Partie nimmt schnell Fahrt auf, da wir mit dem USB-Menschen starten, der ein wenig unter Vorspiegelung falscher Tatsachen („Mängelmelder-App für USB“, hahaha) zum Rapport gelockt wurde. In epischer Breite kann er die ihm gebotenen Chancen indes eiskalt verwandeln und berichtet ausführlich über die aktuellsten Entwicklungen auf dem Müllsektor inklusive E-Cargo, KI-Einsatz (Füllstanderhebung war gestern, werden demnächst aus alten Kleidern direkt im Container automatisiert neue genäht?) – alles unter Erwähnung und Einbeziehung der Broken Window Theorie. Coole Sache das, wenn jetzt noch weniger Zeuch mit Verpackung gekauft wird, sind wir auf dem richtigen Pfad und wenn wir dann nur noch eine Telefonlawine als Standardprozess implementieren, dann reichen bald ja vielleicht drei (Müll)-Detektive aus statt der heutigen 5, zwinkersmiley.

Noch nicht ganz erholt von dieser Informationsfülle geht es Schlag auf Schlag thematisch artverwandt weiter, denn unser sehr guter Dezernent Herr Dr. Bradtke erzählt uns was vom Schrott, will meinen zum „Sachstand über Verlagerungsaktivitäten des Schrotthandels in der Provitze“, denn da macht ein SchrotthändlX wohl in Sachen Krach und Dreck Dinge, die der Markt leider nicht regelt, auch wenn es sich bei ihm um eine „kalkulierbare Größe“ handelt. Da muss man jetzt mal abwarten, was rechtlich so möglich ist, die Verwaltung ist da dran, wir werden sehen und staunen.

Und schon sind wir endlich in der eigentlichen Tagesordnung unterwegs, gehen die Materialpreiserhöhung beim Gedenkort Weiße Rose mit (€3.620,- mehr als ursprünglich geplant), unterstützen das Projekt „Kostenfreie Menstruationsartikel – STOP mit der Periodenarmut“ finanziell (die Verwaltung wird beauftragt, für vier Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk Mitte Tampon- und Bindenspender sowie Menstruationsartikel zu beschaffen) und stellen dem Projekt „Mädchen am Ball“ €5.000,- zur Verfügung, wobei der sehr gute Betriebsunfall der sehr guten Partei Die PARTEI da ja nicht so für ist. Denn a.) werden Spiele wie Fußball (vulgo die Siedler von Katar) eh‘ schon gepampert wo es nur geht, hat ihm b.) so etwas wie bei jedem Kreisliga-Spiel spürbar eine viel zu gemeinwohlorientierte Ausrichtung, bzw. zu wenig toxische Maskulinität und c.) findet er es mega-ungerecht, dass sinnvolle Beschäftigungen wie z.B. Bierpong und Flunkyball wieder einmal komplett leer ausgehen.

Und dann nach kurzer Pause wird es schon noch ein wenig verfahrenstechnisch tricky beim Versuch, im Straßenabschnitt Auf dem Dahlacker (Ecke Herner Straße) und Riemker Straße bis zum Kreisverkehr am Baumarkt die Voraussetzung für die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h zu schaffen. Das gelingt uns aber letztlich sehr gut, denn alle ziehen an einem Strang und stimmen sogar zweimal dafür. Am schönsten ist in dieser Szene wohl, dass auch unsere neue Klimaschutzpartei aus Versehen dafür stimmt. Stark!

Schnell sind dann auch die anderen Anträge („Beleuchtung Verbindungsweg Am Pappelbusch – Wasserstraße“, „Einrichtung einer provisorischen Fußgängerampel an der Vierhausstraße“, „Baumscheiben und Hochbeete in der Speckschweiz“) abgesegnet. Wie die Speckschweiz zu ihrem Namen kam, ist übrigens nicht genau bekannt. Das Buch kaufen wir aber nicht, eine Umbenennung in ein veganes Kimchi-Korea o.ä. indes steht auch nicht mehr zur Disposition.

Schnell verfliegen dann die letzten Minuten, in denen weder Mitteilungen noch Anfragen verlesen oder gar diskutiert werden. Die Antwort auf die sehr gute Anfrage des sehr guten Betriebsunfalls der sehr guten Partei Die PARTEI „Schlangenbisse auf dem Springorum-Radweg“ steht dabei diesmal mehrsilbig wenn nicht sogar allumfassend für sich. Was dann aus dem Thema „Kein Unfug mit Ampelmännchen“ wird, bleibt indes abzuwarten, denn interfraktionell will man den Ampelleuten umfassend an die Wäsche und zieht dabei neben Bergleuten jetzt auch ernsthaft KuhhirtX, FußballX Shisha-RauchX und sogar Frauen in Betracht. Ja nee iss klar.

Das war’s dann aber für heute auch schon, die nicht-öffentliche Nachspielzeit geht nämlich ebenfalls unspektakulär und schnell vorüber. Feierabend ist gegen 17:30h, geht doch voll. So long daher bis zur nächsten Partie erneut im dann hoffentlich etwas vertrauteren kleinen Saal (Do., 16.03.23, 15:00h).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert