Spielbericht aus dem Rat der Stadt Bochum

(Spieltag vom 14.03.2024, Lesedauer 8 Minuten)

Uiuiuiuiui, das war ja mal eine turbulente Partie am 30. Spieltag der Ratslegislatur. Volle Hütte, spektakuläre Aktionen und Glanzparaden noch und nöcher, disziplinierte Mannschaftsleistungen garniert von tollen Einzelaktionen: Da sag‘ nochmal einX, Politik sei ein langweiliger Spocht…

Huch, da ist ja 1 Krawatte verrutscht 😊

Doch alles der Reihe nach: Mit ein wenig Verspätung pfeift unser Mayor of Peace die heutige Partie an, in der es eine neue Startaufstellung gibt, denn die Svenja von der sPD muss zunächst einmal neben dem Betriebsunfall der sehr guten Partei Die PARTEI Platz nehmen, da sie mit ihrem Kinderwagen ansonsten die Fluchtwege verstopfen könnte. Den sachdienlichen Hinweis, im Trend der Zeit hier und jetzt noch schnell eine Mini-Fraktion gründen zu können, weist sie indes gerade noch von sich, als Stadtgestalt Dr. Bachert seine persönliche Erklärung abgibt, in der er ohne weitere Angabe von Gründen und mit der Bitte, nicht danach zu fragen, seinen Austritt aus der Fraktion bekannt gibt. Oha, das ist natürlich eine kleine Überraschung. Wenn wir da mal nicht auf Weitmarer Verhältnisse mit den vielen Gruppen und Fraktionen zusteuern…

Naja, zumindest darf ab jetzt eine Gruppierung weniger lästige Anträge stellen und auch noch in epischer Breite vortragen, könnte dem Team Rat insgesamt also eine Menge Zeit ersparen (oder die Anzahl der Änderungsanträge in die Höhe schnellen lassen); ob die „Spiegelbildlichkeit“ in den Ausschüssen so dann allerdings wirklich noch gegeben ist, lässt sich indes mit Sicherheit schnell rechtlich klären 😉.

Achso: Die Svenja ist damit übrigens ihren exquisiten Platz ratzfatz wieder quitt, das mit den Fluchtwegen baldowern wir nochmal anders aus, Kamerad Bachert hingegen wird als zweiter Einzelmandatsträger neben dem Betriebsunfall drappiert und von hinten raunen latent hämische gRüne irgendwas von „Die wahre Fraktion“. Keine Sorge, da brennt nix an…

Die Wahrheit liegt dann nämlich auffem Platz, insofern geht es jetzt endlich inhaltlich zur Sache und der Klaus muss immer noch raus aus der Kohlenstraße, da können die QuängelbürgX quängeln und unschicklich bei Ratsleuten am Tisch sitzen wie sie wollen. Auf jeden Fall gibt es bald ganz viele neue Wohnungen in Bochum sagt unser Baudezernent, und klingt dabei irgendwie fast so ähnlich wie unsere überaus erfolgreiche Bauministerin Frau Geywitz… 😉

Damit nimmt das Spiel dann mal richtig Fahrt auf, denn zunächst kümmern wir uns ganz schnell um unsere LetztwählX aus der dritten Lebenshälfte, die Altenheime bekommen also weiterhin ihre Ölung, da beißt die Maus keinen Faden ab, auch wenn unsere Gerontokratie weiterhin finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet wird. Auch unseren VfL haben dann alle lieb, die Immobilien, mit denen der gepampert werden kann, werden zukünftig alle unter einen Hut gebracht und gemeinsam gemanaged. Ob uns das in der zweiten Liga hilft, weiß aber heute noch niemand.

Zur Gestaltungssatzung reden dann alle möglichen Leute ziemlich ausführlich, die Innenstadt soll dadurch nämlich noch viel begrünter werden und ist bald leider gar nicht mehr so grau, naja, wer’s glaubt wird selig, wir werden sehen und staunen.

Die Welt als Wille und Vorstellung zeigt sich dann auch in voller Breitseite bei der Ergänzung zum bestehenden Zukunftsvertrag mit Kita-Trägern der freien Jugendhilfe, denn im Menschenleben ist es bekanntlich wie auf der Reise: Die ersten Schritte bestimmen den ganzen Weg nämlich vor allem dann besonders stark, wenn unsere Blagen von zu wenig schlechtbezahlten Leuten in schlecht ausgestatteten Räumlichkeiten in zu großen Betreuungsgruppen direkt mal auf den Ernst des Lebens ordentlich vorbereitet werden. Ob Bochums Pudel es da nicht vielleicht sogar besser hat? Der kann aber schließlich auch nicht wollen was er will…

Hauptsache einige unserer Lyzeen Gymnasien stellen ihre Beharrungskräfte unter Beweis und lassen sich den Namen für alle Ewigkeiten einmeißeln, wobei ja gleichzeitig gerade 80 SchülX in die Diaspora oder auf die Baumschulen geschickt werden. So geht Elitenförderung!

Voll bei der Sache sind dann alle SpochtskameradX wieder beim Thema Bezahnkarte, denn die große Frage ist ja, wann die jetzt – das Gute Abschiebegesetz haben wir ja bereits erfolgreich und europäisch eingeführt – für wen kommt und ob sich der kleine Pascha von nebenan mit seiner coolen „NoVisa-“ oder „BarbedWire-Card“ auch die Zähne renovieren lassen darf. Wird aber erstmal auf Halde gelegt und gewissenhaft geprüft die Nummer und außerdem gibt’s ja auch schon quasi eine von der Stadtsparkasse. Die dazu passende Anfrage (Bezahlkarte für Ratsmitglieder) der sehr guten Partei Die PARTEI wird bei der Prüfung von Aufwänden, Kosten und Sinn dann mit Sicherheit auch gebührend berücksichtigt…

Dann hüpfen wir noch schnell rüber zu den Feierabendmärkten, die wir ja sowas von supporten wollen, denn der Lebensraum schrumpft nach Ansicht der €du bekanntlich ungemein (da hilft auch kein Hochhausentwicklungsprogramm). Komisch, der Markt (ha!) regelt den Verkauf von Ziegenkäse aus Ecuador, innenschenkelwarmen Rotwein aus Surinam oder Zaunköniglebern von den Galapagosinseln hier irgendwie auch wieder nicht so richtig. Und ob das alles mal so nachhaltig geschweige denn spritzverzinkt wie unsere neue Lohringbrücke ist, sei ebenfalls mal in Frage gestellt. Wichtig ist aber unseren tüchtigen PolarisierungsunternehmX, dass unbedingt ein KriegstreibX weiterhin als NamensgebX für den Vergnügungsort bourgeoiser CampDavid-Androiden besser situierter Leute Pate stehen darf und die Doxa stabil bleiben 😉.

Und damit sind wir nach ca. 3 ½ Stunden auch so langsam am Ende der Partie angekommen, ein wenig Mitteilungsgeplänkel tun wir uns noch an, erstaunlich viele Silben enthält allerdings diesmal die Antwort auf die Anfrage „Städtische Gesamtkosten für Ratsmitglieder“. Nach einer handvoll mündlich vorgetragener Anfragen und einer recht zügig über die Bühne gehenden Nachspielzeit haben wir es dann wieder einmal geschafft und können die Länderspielpause hoffentlich sinnstiftend nutzen, um vor allem an unserer harmlosen Offensive zu feilen, durchaus im Bewusstsein, dass mit der Defensive Meisterschaften gewonnen werden. Weiter geht’s erst wieder am 02.05. (14:00h, Ratssaal), dann sind bitte alle gerne wieder lieb zueinander!

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