Spielbericht aus der Bezirksvertretung Bochum-Mitte

(Sitzung vom 08.12.2022, Lesedauer 5 Minuten)

Heiß her geht es in der letzten Partie des Jahres in den Niederungen des parlamentarischen Betriebs noch einmal, etliche Entscheidungen wollen getroffen werden mitten in der englischen Woche, in der die Begegnung in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte hübsch eingerahmt wird von den Etatsitzungen des Haupt- und Finanzausschusses und der Ratssitzung.

Fachkräftemangel (Symbolfoto)

Insofern schnell rein in die Paarung: Babo Gabi pfeift für die 17 von 19 möglichen Anwesenden pünktlich an, unser den wohlverdienten Ruhestand antretender €dU-RechtsverteidigX wird schnell noch von unserem LinksauslegX feierlich friedlich verabschiedet. Das sieht schon ein wenig nach kleinem Hufeisen aus, von der sPD gibt’s aber auch noch ein Getränk mit auf den Weg und nach 4 Legislaturperioden ist auch mal Feierabend für den guten Herrn Wille.

Läuft also harmonisch an, einige Fachvorträge gibt es zu Beginn, damit die vortragenden Leute früher weg können. Zunächst lernen wir alle dazu beim Thema „kostenlose Menstruationsartikel“ – das regelt nämlich nicht der Markt, wie der sehr gute Betriebsunfall der sehr guten Partei Die PARTEI feststellen muss und Periodenarmut lässt sich auch nicht so ohne Weiteres verbieten. Daher ist es also zu begrüßen wenn nicht sogar einfach nur sehr gut, dass einstimmig etliche Jugendeinrichtungen fortan kostenfrei versorgt werden.

Für Hamme gibt es dann jetzt auch ein integriertes (Nah-)Mobilitätskonzept, das uns durch die „Planersocietät“ erklärt wird: Das soll da wohl bald alles weg bzw. schöner werden auch für FahrradfahrX aber auch für FußgängX, oder so.

Turbulent wird es dann, als wir darüber beraten, ob wir Wasserpfeifen-Gaststätten und Wettbüros in bestimmten Gebieten zukünftig im Rahmen der Bebauungspläne nicht mehr zulassen wollen. Mehr Diversität wollen alle wohl, das Wort Rassismus steht aber urplötzlich auch im Raum. Nur gut, dass der sehr gute Betriebsunfall der sehr guten Partei Die PARTEI sich hier enthält, denn um Geldwäsche geht es dabei ja auf keinen Fall, das wäre ja dann auch ordnungspolitisch zu regeln, zwinkersmiley.

Den Tüpen von der Spaßpartei haben auf jeden Fall jetzt alle mal sowas von in ihr Herz geschlossen, dabei kämpft der doch wahrscheinlich nur für die Shisha-Bars, weil da zumindest mal keine Besoffenen rausgetorkelt kommen, um seine Spielgeräte auf dem Boulevard zu zerstören.

Dann passiert auf einmal irgendwas mit Bäumen bzw. haben die wohl eine Satzung, die gerade geändert wird, so dass die mehr geschützt werden und die €dU vertritt – wie in ihrem Franchise-Konzept hart verankert – wie üblich, doch hier ohne Erfolg, die Interessen der Besitzenden. Über diverse Umbaumaßnahmen (Dorstener Straße, Hattinger Straße, Alleestraße) wird dann als nächstes ausführlich debattiert und hierbei können sich einige VertretX noch gute SoMi-Noten holen, vor allem die beiden Davids sind heute überaus fleißig. Festzuhalten bleibt, dass für die gefällten Bäume an der Alleestraße immerhin nicht 88 sondern 99 Bäume nachgepflanzt werden. Die sollen dann aber auch bitte gefälligst mal schnell wachsen von wegen Stammumfang o.s.ä.…

Überhaupt sind wir bei allem Umbau-Gedönse nach Aussage des Verwaltungsmenschen die Speerspitze der internationalen Schwammstadt-Bewegung und wenn man schon unbedingt dahin will, kann man da irgendwann auch echt gut her laufen. Stellt sich natürlich nur ein wenig die Frage, wann das fertig sein wird und ob dann überhaupt noch jemand hier ist, aber da sollen sich lieber die Leute im Rat mal mit auseinandersetzen, da gibt es noch mehr Doktoren, zwinkersmiley. Den Turbo legen wir dann schnell bei den Anträgen ein, die gehen problemlos alle durch; das Bergbaumuseum darf sich zukünftig auf einen eigenen Unterflurdepotcontainer freuen und der Friede an der Wielandstraße dürfte damit wieder hergestellt sein. Und auch am Hans-Ehrenberg-Platz sollte jetzt wieder Ruhe einkehren, denn da gibt es bald ein super-duper hoch-offizielles Spielhaus inklusive Paten, so dass Kinder dort endlich wieder erlaubt werden.

Spielhaus mit Kinder-Verbieten-Schild?

Zu den Anträgen, Mitteilungen (der Word Cleanup-Day interessiert dieses Jahr nicht mehr, die DurstlöschXmauer wurde ja auch längst errichtet, hier noch die vielsagende Antwort der sehr guten Verwaltung dazu) und Anfragen (z.B. die des sehr guten Betriebsunfalls der sehr guten Partei Die PARTEI „Energiekrise lindern: Weihnachtsmarkt verlängern.“) gibt’s heute nicht viel zu erzählen, ist ja auch schon spät geworden.

Schnell ist dann nämlich schon dunkel draußen und Nachspielzeit resp. die Nicht-Öffentlichkeit hergestellt, in der tatsächlich noch richtig kunterbunt diskutiert wird. Um kurz nach 6 haben wir es dann aber alle geschafft, schleppen uns förmlich in die Winterpause und sehen uns in alter Frische im Neuen Jahr wieder (Do., 26.01.23, Rathaus Kleiner Saal).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert